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Ein historisches Bild der Vorschriften des Mädchenheims in Bozen

Die Geschichte der Kofler Stiftung

Im Jahr 1847 hat ein Bürgerkomitee, bestehend aus dreizehn Damen, ein Kindertagesheim in der Bozner Pfarrgasse gegründet und wurde damals Kleinkinderbewahranstalt genannt.

Bald nach seiner Eröffnung übersiedelte der Kindergarten mit finanzieller Unterstützung der Erzherzogin Elisabeth von Österreich in die Maurergasse (heute Wangergasse).

Am 1. Juni 1855 wurden die Klosterfrauen des Ordens der Barmherzigen Schwerstern von Zams mit der Leitung der Einrichtung beauftragt. Die Vereinbarung verpflichtete die Ordensschwestern „den Kleinen vom untersten Alter an die Grundsätze der Religion, der Ordensliebe und Tugendhaftigkeit einzuflößen sowie vor schlechter Gesellschaft zu bewahren und auf die Schule vorzubereiten“.

Die Schwestern kümmerten sich aber auch um verwahrloste Kinder bis zum zwölften Lebensjahr. Auf diese Weise entwickelte sich parallel zum Kindergarten ein Waisenhaus für Mädchen.

Eine der eifrigsten Wohltäterinnen der Stiftung war Frau Wilhelmine Grätzl von Kofler, die am 14. April 1866 verstarb und dem Institut die Hälfte ihres Vermögens vermachte.

1867 zog der Kofler Kindergarten ein zweites Mal um, diesmal in die Hintergasse (heute Vintlerstrasse) 12/14.

Unter dem Faschismus verging die Zeit ohne nennenswerte Vorkommnisse, allerdings lag der Unterschied zur Vergangenheit darin, dass aus der Kleinkinderbewahranstalt eine Öffentliche Fürsorge und Wohlfahrts-Einrichtung wurde. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude bei einem Fliegerangriff zerstört, wobei glücklicherweise das Institut vorher evakuiert werden konnte.

Der Umsicht der Barmherzigen Schwestern und aber auch der öffentlichen Hand ist es zu verdanken, dass nach Kriegsende das Institut seine Tätigkeit wieder aufnehmen konnte. Von den ehemals 35 Schwestern versahen aber nur mehr vier Schwestern – unter der Leitung von Schwester Oberin Lucrezia Mellauner – ihren Dienst im Kofler Heim.

Vom Jahre 2006 – 2008 wurde das Haus wegen Umbauarbeiten geschlossen und die Klosterfrauen sind ins Provinzhaus der Barmherzigen Schwestern in die Prinz Eugen Allee gezogen.

Bis zum Jahre 2015 war im 1. Stock ein Kindergarten untergebracht, der dann in die Weggensteinstraße übersiedelte. Wir konnten auch diesen Stock als Mädchenheim ausbauen.